REVIEW: BXNSTPP – INTROVERSION / EXTRAVERSION

Von Alisa Knoll | 15.11.2020

Das Münchner Musikprojekt Boxenstopp veröffentlichte am 12.11.2020 ihre Debüt-EP „Introversion/Extraversion“. Die Jungs machten dieses Jahr bereits durch drei Single-Releases innerhalb kürzester Zeit auf sich aufmerksam und drehten ihr erstes Musikvideo. Nun sollte also der nächste große Schritt passieren: die Veröffentlichung der ersten EP.

Foto: (c) Ion Rother
Foto: (c) Ion Rother

Wenn man sich bereits mit den älteren Songs auseinander gesetzt hat, fällt sofort auf, dass die Songs der EP eine andere Richtung einschlagen, aber immer noch ihren typischen Stil beibehalten.

 

EINGÄNGIGE MELODIEN UND SYNTHESIZER SOUND

Boxenstopp zeigen sich auf „Introversion/Extraversion“ im Vergleich zu den vorherigen Singles überraschend softer. Laute, schnelle und basslastige Beats findet man wenig bis gar nicht. Es zieht sich das Konzept von rhythmischen und stimmigen Beats und Melodien durch, die durch ruhigeren Rap- und Gesangsparts vollendet werden. Es geht weniger schnell und laut her, als die Singles „Allguth“ und „Schwabing West“ vermuten lassen.

 

Die Münchner Crew zeigt sich auf „Introversion/Extraversion“ mit entspannten 808 Sound, eingängigen Melodien und Refrains. Ebenso kommen Autotune und der Synthesizer an den richtigen Stellen zum Einsatz.

EIN HOCH AUF DIE FREUNDSCHAFT

Mit dem ersten Song „Eiskalt“ wird man sofort auf dynamische Weise hineingeführt. Es wird der Vibe von nächtlicher Melancholie zum Ausdruck gebracht. Es folgt „Bad Vibes“, der bereits kurz vorher als Single ausgekoppelt wurde. Er fällt durch seinen griffigen, leicht poppigen und melodischer Refrain positiv auf.

 

Inhaltlich steht in vielen der Songs das Wir-Gefühl bzw. die Freundschaft zueinander im Fokus. Jeder von ihnen bringt aber bei seinen Parts seine persönliche Geschichte mit rein. Sie scheinen sich ihren Prinzipien und Werten bewusst zu sein und diesen treu bleiben zu wollen.

 

Es wird vermittelt, dass die Beziehung zu sich selbst und den Freunden an erster Stelle steht. Beziehungen zu Frauen werden nach hinten gestellt. Sie schreiben ihnen keine große und wertschätzende Bedeutung zu. Hier könnten sich die Meinungen spalten, ob dies die persönliche Einstellung der Interpreten ist, oder nur Teil ihrer Kunst– und Ausdrucksform ist.

 

 

Auf dem letzten Song der EP, „Dark Times“, geht es wie der Titel vermuten lässt etwas düsterer zu. Sie zeigen sich überraschend schwermütig und nachdenklich. Hier sind neben der Lyrics aber auch die durchgängigen Hi-Hat und Snare Sounds prägnant. So schließt es das Gesamtkonzept ab.

 

Sowohl die Beats als auch die Songtexte, Records, Musikvideos und Visuals stammen dabei aus eigener Produktion und tragen daher die individuelle Handschrift der einzelnen Mitglieder. Unterstützt wurden sie vom Produzenten Simon Heller aka. „goddamn“, Kameramann und Fotograf Ion Rother und Grafikdesignerin Daniela Ible.