REVIEW: SPERLING – ZWEIFEL

Von Sarah Weinberg | 25. Januar 2021

Sperling präsentierten am 22. Januar ihr Debütalbum "Zweifel" via Uncle M Music. Nach den Singleauskopplungen "Baumhaus", "Toter Winkel", "Mond" und "Laut" hat die Platte mit insgesamt zwölf Songs nun das Licht der Welt erblickt.

Albumcover "Zweifel"
Albumcover "Zweifel"

Der band-eigene Pressetext beschreibt die Musik der fünf Jungs als "Fjørt-mäßige Post-Hardcore-Wände mit mächtigen Casper-ähnlichen Raps". Dieser Umschreibung kann ich keinesfalls widersprechen, allerdings wurde mir schon nach wenigen Minuten klar, dass Sperling hier etwas ganz Besonderes auf die Beine gestellt haben, was mit keiner anderen Band oder anderen Künstler:innen vergleichbar ist. Spätestens ab dem dritten Song wurde ich in den musikalischen und inhaltlichen Sperling-Bann gezogen; und er hat mich bis zur letzten Sekunde des zwölften Songs nicht losgelassen.

 

Inhaltlich beschäftigen sich Sperling unter anderem mit Themen wie Depressionen, Angst und Abschied. "Zweifel" ist jedoch keinesfalls eine düstere, traurige Platte. Viel mehr ist das Album ein treuer Begleiter in schweren Zeiten, der viel Hoffnung mit sich bringt. Sperling gelingt es, Gedanken und Zweifel, die oftmals schwer in Worte zu fassen sind, auszusprechen und in hymnenartige Tracks zu verwandeln. Die Songs geben den Hörer:innen das Gefühl, verstanden zu werden.


Untermalt werden diese ernsten aber hoffnungsvollen Texte und Geschichten von einem markanten Sperling-Sound, der sich von Song zu Song steigert und im Gesamtbild eine dynamische und abwechslungsreiche Platte hervorbringt. Drums, Gitarre, Bass und das signifikante Cello führen die Hörer:innen durch die Gefühlswelt der Band. Die unique Stimme von Sänger Jojo rundet die Songs ab und gibt ihnen den letzten Schliff zur eigenen Identität.

 

Mit "Zweifel" haben Sperling nicht nur ein bemerkenswertes Album veröffentlicht; sie setzen auch ein musikalisches Statement, das keinesfalls ungehört bleiben darf. Die Band vermittelt ihre Gedanken und Gefühle auf eine außergewöhnlich ehrliche Art und Weise und es ist nicht zu überhören, dass die fünf Musiker all ihr Talent und Herzblut in diese Platte gelegt haben.

Zur Albumproduktion sagten Sperling im Old Vinyl Interview: "Das Album „Zweifel“ haben wir zusammen mit dem Produzenten Beray Habip [...] aufgenommen. [...] Die Arbeit mit Beray an dem Album war tierisch Intensiv und er ist super nah dran an der Musik. Er hat auf jeden Fall dem Sound noch den letzten Schliff gegeben den er gebraucht hat. Er versteht es sehr gut einer Band nichts aufzudrücken, sondern aus allen das raus zu holen, was für die Musik und das Gefühl dahinter am wichtigsten ist."

 

Das komplette Interview mit Sperling findet ihr hier.