"Wir denken nicht mal so weit um beim nächsten Gig pünktlich zu kommen!"

V.l.: Tom, Sarah, Pete, Sham
V.l.: Tom, Sarah, Pete, Sham
V.l.: Tom, Pia, Pete, Sham
V.l.: Tom, Pia, Pete, Sham

DIE ÖSTERREICHISCHEN ROCKER VON KAISER FRANZ JOSEF SPIELTEN AM 23. SEPTEMBER 2017 IM MILLA LIVE CLUB IN MÜNCHEN. WIR HABEN UNS MIT DEN JUNGS GETROFFEN UND UNTER ANDEREM ÜBER IHR NEUES ALBUM, SUPERHELDEN, ÖSTERREICH UND WACKEN UNTERHALTEN.

Foto: Sarah
Foto: Sarah

Fangen wir mal mit einer 0815-Interview Frage an: Wie ist eure Band entstanden und wie kamt ihr auf den Namen?

Sham: Ohje ohje! (lacht) Wie ist die Band entstanden.. ganz ganz normal! Ich habe vor ewigen Zeiten – da war ich 14 – eine Band gegründet – ein Rock-Trio. Es sind Leute ausgestiegen, wir haben uns weiterentwickelt und nur ich bin aus der Besetzung übrig geblieben. Ich hab' die Band dann Kaiser Franz Josef genannt und Tom ist dazu gekommen - danach dann Pete. Ganz unspektakulär also! Tom haben wir über einen Schlagzeuglehrer empfohlen bekommen. Wir haben dann ein bisschen geprobt und es hat eigentlich sofort ziemlich cool gepasst – er war also gleich an Board.

Pete: Tom und ich uns bei einer Sauftour kennegelernt! (lacht) Wir kannten uns schon, vom Sehen. Nach 10 Gin-Tonics sind wir dann ins Reden gekommen, Tom meinte sie haben keinen Bassisten und ich hab gesagt „Okay, ich mach's!“. Tom hat dann gesagt „Passt, ich meld' mich bei dir“, und ich dachte mir 'Zu wie vielen Leuten habe ich das schon gesagt?!' (lacht) Aber dann er sich wirklich gemeldet!

Sham: Weil wir so verzweifelt waren! (Alle lachen)

Tom: Nein, also wir sind extrem happy, dass das jetzt alles so ist wie's ist!

Sham: Es passt wie die Faust auf's Auge – oder der Beat in Kaiser Franz Josef!

 

Euer aktuelles Album trägt den Namen „Make Rock Great Again“ - und man kann sich ja denken, auf was der Titel anspielt. Kam die Idee zum Namen „just for fun“ oder steckt da mehr dahinter?

Sham: Ja da steckt ganz viel dahinter!

Pete: Den Namen kann man auf zehn verschiedene Art und Weisen interpretieren.

Sham: Also das klingt jetzt lustig – und so sehen wir nicht aus (lacht) – aber wir überlegen uns manchmal ziemlich geile Sachen! Auf langen Busfahrten zum Beispiel.

Pete: Aber manchmal kommt's so zustande und man hat sich eigentlich nichts dabei gedacht!

Sham: Und im Nachhinein denkt man sich 'eigentlich sind wir voll cool'“. (lacht)

Tom: Aber warum heißt das Album jetzt so?

Sham: Ja warum? Lassen wir es doch offen – jetzt wär's so schön weitergegangen, wir haben so schön drumrum geredet.

Pete: Es ist eine Anspielung auf den Trump-Slogan, aber nicht um das gutzuheißen, sondern um das zu verarschen. Die Antwort, die wir meistens auf die Frage geben, ist, dass Rock wieder mehr zur Popularmusik werden sollte. Weil man zB in den Hit-Radios Rock Musik bekommt, die eigentlich keine Rock-Musik ist. Wir geben unser Bestes da mal ein bisschen frischen Wind reinzubringen!

Tom: Bei uns in Österreich bekommt man das sehr stark zu spüren! Wir sehen uns wirklich als Mission, den Rock wieder populär zu machen!

 

Welcher Titel eures neuen Albums ist euer Lieblingstitel – und warum?

Pete: Slaughterhouse!

Sham: Slaughterhouse!

Pete: Das ist auch der Opener vom Album -

Tom: Den kann ich noch immer hören!

Pete: Der ist einfach fett – eingängig und fett! Aber trotzdem abwechslungsreich, eine Gesangsmelodie, mörder Riff, mörder Sound, mörder Stimmung durch diesen Off-Beat an den Drums. Also das ist ein perfekter Song! Der macht Spaß – zum Spielen, zum Hören..

Tom: (lacht) es ist schön, wenn man von seiner eigene Musik so schwärmen kann! Aber so muss es auch sein, man muss seine eigene Musik einfach lieben!

Sham: The Saint ist auch fett!

Pete: Chuck find' ich auch richtig gut!.. aber ja – Slaughterhouse!

Foto: Sarah
Foto: Sarah

Ihr habt ja viele Festivals gespielt – zum Beispiel Rock im Park und Rock am Ring. Aber auch Wacken – wie war denn der Festivalsommer und vor allem Wacken für euch?

Alle: Wacken war Wahnsinn!

Sham: Das hat eigentlich alles nochmal ein bisschen 'abgeschossen', muss man ehrlich zugeben. Man kommt hin, man ist unter Metalheads..

Tom: ..und die nehmen dich echt herzlich auf!

Pete: Das war die beste Festival-Mentalität – auch von der Offenheit der Leute!

Tom: Und die stehen wirklich nachmittags um 2 vor allen Bühnen und sind dort, weil sie die Musik genießen wollen! Mir ist aufgefallen, dass Wacken nicht so ein Lifestyle-Festival ist wie zB viele Festivals bei uns in Österreich.

Sham: Die Leute sind offen für Neues! Wir waren auf der Wasteland-Stage und wir hatten sogar eine Feuer-Show – das war echt geil!

 

Wo seht ihr euch selbst in 10 Jahren?

Tom: Puh, das ist schwer, man denkt gar nicht so weit!

Sham: Wir denken nicht mal so weit um beim nächsten Gig pünktlich zu kommen! (lacht)

Pete: Im besten Fall sehr populär, sodass man seinen Lebensunterhalt mit der Musik verdienen kann. Das streben wir an!

Sham: Es macht einfach unglaublich Spaß! Aber wir machen sowieso nichts anderes, also wenn's nicht funktioniert, dann machen wir unter der Brücke Musik.

Pete: Schauen wir mal, wo wir in 10 Jahren sind – und dann machen wir in 10 Jahren wieder ein Interview – unter der Brücke! (lacht)

 

Was ist für euch ein „must have“ auf Tour – was ist immer dabei?

Sham: 700 Watt Converter!

Tom: Ich wollte genau das gleiche sagen!

Sham: ..und ein AUX-Kabel!

 

Welche Superheldenkraft hättet ihr gerne?

Tom: Fliegen ist immer super!

Pete: Also ich wäre ja gern ein Jedi-Ritter! Kein Superheld, sondern ein Jedi-Ritter!

Sham: Ich weiß es nicht.. vielleicht Vinyls mit dem Finger ablesen! (singt)

Pete: Da könntest du dir aber was Besseres aussuchen! Fliegen, Feuerspucken..

Sham: Wozu brauche ich Feuerspucken?

Pete: Röntgenblick!

Sham: Die Knochen sind mir doch wurscht! (lacht)

Pete: Naja..

Sham: Der Nacktscanner-Blick vielleicht! (lacht)

 

Wenn ihr eine Zeitmaschine hättet – in welches Jahr würdet ihr gerne reisen?

Pete: 1967!

Tom: Genau, 1966 oder 1967!

Sham: Ja so 1970 ungefähr!

Pete: Ich wäre gern 18 Jahre alt im Jahr 1966. Nein – 21 im Jahr 1966. Die Autos waren besser, die Musik war besser, die Leute waren schlauer im Kopf – glaube ich.

Sham: Zum Teil!

Tom: Freier im Kopf!

Pete: Man muss dazusagen, dass ich gerne in Kalifornien leben würde zu der Zeit.

 

Ihr seid auf einer einsamen Insel und dürft nur 3 Platten mitnehmen– jeder von euch – welche 3?

Sham: Also da sind ein paar Led Zeppelin Sachen dabei. Album Nummer 2, 3 und 4..

Pete: Dann nimmst du Led Zeppelin mit und ich.. „Master of Puppets“ von Metallica, „Wasting Light“ von den Foo Fighters.. -

Sham: Oh, das ist das Wichtigste!!!

Pete: Und „Nevermind“ von Nirvana. „Paranoid“ von Black Sabbath.. irgendwas von Queens Of The Stone Age! „Like Clockwork“! Und von Kings Of Leon „Only By The Night“!

 

Jetzt kommen wir mal zu einer kreativen Aufgabe!

Pete: Malen wir uns gegenseitig Schnauzbärte?

Ja das könnt ihr auch machen! Aber die eigentliche Aufgabe ist: ihr dürft jetzt zeichnen, was Österreich für euch ist!

Tom
Tom
Sham und Pete
Sham und Pete

Sham: Für mich ist Österreich nur Wien! (lacht) Da werde ich mich jetzt komplett unbeliebt machen!

Pete: Berge und Bier.. weiter bin ich noch nicht.. eine Kuh kann ich auch noch zeichnen! Ich hab' noch nie eine Kuh gezeichnet..

Sham: Wir werden keine Picassos mehr! Es wird bei der Musik beiben!

Pete: Das ist eine fotogene Kuh! Gar nicht so schlecht geworden... was gibt’s noch?

Tom: Österreich ist ein Fundament, auf dem man aufbauen kann – deswegen eine Fundamentplatte! (Alle lachen)

Pete: Schnitzel! Mit Pommes!

Sham: Ob du's willst oder nicht – Österreich ist Schnitzel!

Toms Zeichnung
Toms Zeichnung
Shams Zeichnung
Shams Zeichnung
Petes Zeichnung
Petes Zeichnung

 

Jetzt haben wir noch ein paar Sätze für euch, die ihr bitte vervollständigt!

Kaiser Franz Josef klingt...

Sham: ..fett! Nach fettigen Nachos! (lacht)

Pete: ..wie's klingen soll!

Tom: ..geil! (lacht)

Sham: Na kommt, wir müssen das jetzt bewerben!

Pete: ..wie eine Rockband der Neuzeit!

Sham: ..wie eine Fortsetzung der Rock-Ära!

 

Nach der Show...

Sham: ..ist vor der Show!

Pete: ..Zigaretten! Ich freue mich auf ein Bier und Zigaretten nach der Show! Und Fan-Nähe ist sehr wichtig.

Sham: Nach der Show ist vor dem Merch-Stand!

 

Wären wir eine Schlagerband, wäre unser Name..

Sham: ..Kaiser Franz Josef! (lacht)

Tom: Oder die Kaiser Franz Josef Kapelle!

Sham: Nein, aber Kaiser Franz Josef passt eigentlich echt gut!

 

Interviews finden wir..

Pete: In dem Fall erfrischend! Weil's mal was Neues war!

Tom: Sehr abwechslungsreich!

Pete: Interviews sind fast immer super!

Sham: Da hat man wenigstens mal jemanden zum reden und ist nicht so einsam.

Pete: Wenn man nur unter sich ist, dann will man nicht miteinander reden. (lacht) Eigentlich reden wir gar nichts mehr miteinander. Wir haben vorhin als wir raus kamn das erste Mal miteinander gesprochen!

Old Vinyl: Man kann sich ja auch schreiben!

Pete: Ja genau, meistens schreiben wir uns dann! Tom liegt hinten, ich sitze vorne und dann schreiben wir „Hey, wie geht’s? Was machst du so? Schau mal aus dem Fenster!“ (alle lachen)

 

Das war's dann von uns – vielen Dank!

KFJ: Danke auch! Sehr gerne!

 

ALS SUPPORT HATTEN KAISER FRANZ JOSEF DIE JUNGS VON "ZERO ONE DEATH" MIT IM GEPÄCK. DIE HEIZTEN DEM PUBLIKUM SUPER EIN UND ÜBERZEUGTEN MIT IHREN FACETTENREICHEN SONGS. KAISER FRANZ JOSEF ZERLEGTEN DANN DEN MILLA CLUB - UND LEGTEN EINE UNGLAUBLICHE SHOW HIN. WER ALSO AUF AUTHENTISCHEN UND KLASSISCHEN ROCK STEHT, DER SOLLTE DEFINTIV EINE SHOW VON KAISER FRANZ JOSEF BESUCHEN! WIR SIND BEGEISTERT!

 

(c) Pia und Sarah, September 2017