NECK DEEP - THE PEACE AND THE PANIC

Quelle: Facebook - Neck Deep
Quelle: Facebook - Neck Deep

Die wohl momentan erfolgreichste Pop Punk Band Neck Deep, rund um Sänger Ben Barlow melden sich dieses Jahr mit ihrer neuen Scheibe "The Peace And The Panic" zurück. Nachdem der Vorgänger "Life's Not Out To Get You" 2015 in das Pop-Punk Universum einschlug wie ein Meteorit und einen neuen Meilenstein in diesem Genre entstehen ließ. Energiereiche Songs wie "Gold Steps", "Kali Ma" oder "Can't Kick Up The Roots" sind wohl jedem im Ohr hängen geblieben, der sich mit dieser Band auseinandergesetzt hat. Nun legen Neck Deep mit ihrem dritten Studioalbum "The Peace And The Panic" nach. 

 

Vorab ließ sich einigermaßen erschließen, wie das Album wohl klingen würde, da die Band bereits vier Lieder im Voraus veröffentlichte - unter denen drei bereits so ziemlich die Power von "Life's Not Out To Get You" teilten: "Motion Sickness", "Where Do We Go When We Go" und "Happy Judgement Day". - Drei aussagekräftige Songs, die sich gut in die bisher bekannten Melodien von Neck Deep einreihen. 

 

Besonders angepriesen wird die letzte Veröffentlichung vor dem Album-Release - "In Bloom". Die Band selbst sagt auf Twitter: "It's one of our favourite tracks we've ever written."

 

Damit behalten sie auch absolut recht. "In Bloom" ist ein großartiger Song, der bisher in der Bandgeschichte eine neue, ruhigere Richtung einschlägt - aber trotzalledem im unvergleichlichem Sound der Band. Inklusive catchy Lyrics. "In Bloom" zählt definitiv nach mehrmaligen Hören zu meinen persönlichen Neck Deep Lieblingsliedern. Und bildet eigentlich die goldene Mitte des Albums.

 

Generell machen Neck Deep dem Titel "The Peace And The Panic" alle Ehre: Der Wechsel zwischen "Gute-Laune-Songs" mit beinahe stereotypischen Pop Punk Klängen wie "Critical Mistake" oder "Parachute" und ernste, düstere Songs wie "Wish You Were Here" und "19 Seventy Sumthin'" - in denen Ben Barlow den Tod seines Vaters Terry Barlow verarbeitet. ("Oh mother, mother please don't cry, 'cause you know I miss him too. I didn't even say goodbye and though he's gone he lives on in all of us".). An Abwechslung und Monotonie mangelt es dem Album absolut nicht. Ein Highlight bietet "Don't Wait" - denn Sam Carter, Sänger von Architects, hat hier einen Gastauftritt. Er macht den Song enorm aus und verleiht auch den gesellschaftskritischen Lyrics ("No path, no grave, no justice, no peace, die deep and See - the government is lying!") einen gewaltigen Ausdruck durch seine Stimme. Besonders beeindruckt hat mich auch "The Grand Delusion", den ich mir auch sehr gut als einen der Songs vorstellen könnte, die Neck Deep auf ihrer Upcoming Tour in wenigen Wochen von sich hören lassen werden - da er einfach nur überzeugt.

 

"The Peace And The Panic" ist ohne Zweifel ein gelungenes Album - welches durch mehrfaches Hören immer besser wird und ein kuschliges Plätzchen in den Emotionen des Hörers findet. Doch leider - hat "Life's Not Out To Get You" an vielen Stellen wesentlich mehr Power und Tempo - welche nun teilweise auf "The Peace And The Panic" fehlen. "Parachute" und "Heavy Lies" würde ich zum momentanen Zeitpunkt schon beinahe als "Lückenfüller" bezeichnen, da sie im Gegensatz zu beispielsweise "Motion Sickness" und "Don't Wait" wirklich untergehen. Ich hatte den Eindruck, in den vorherigen Alben war jeder Song für sich präsent. Mal sehen, ob sich das bei "The Peace And The Panic" noch ändert. 

 

To put everything in a nutshell: Neck Deep haben, wie es zu erwarten war, mit "The Peace And The Panic"  ein abwechslungsreiches Album vorgelegt, welches Fans der Band auf jeden Fall anspricht. Es zeigt auch in Bezug auf den internen Bandmitgliederwechsel (Nach Missbrauchsvorwürfen verließ der ehemalige Gitarrist Lloyd die Band und wurde durch Sam (ehemals Climates) ersetzt.) einen musikalischen Wechsel der Band zu sanfteren, aber weiterentwickelten Tönen. Das Feature von Sam Carter ist großartig und auch der Guest-Part von Bassist Fil Thorpe-Evans in "Wish You Were Here" lässt sich nicht bemängeln. Neck Deep tuen eines ganz sicher: Sie enttäuschen nicht. Es bleibt abzuwarten, wie die neuen Songs der Band live überzeugen - doch auf dem Slam Dunk Festival klangen "Happy Judgement Day" und "Where We Go When We Go From Here" auf alle Fälle vielversprechend. We see it all in bloom.

 

 

 

(c) Nadi, August 2017