Interview: SMILE AND BURN – "Es ist schon richtig, auch zu vermitteln, dass Politik was Wichtiges ist, wo auch gemenschelt wird"

Von Alisa Knoll und Sarah Weinberg| 29.06.2022

Am 13. Mai veröffentlichten Smile and Burn ihr neues Album "Besser sein als jetzt". Im Juni starteten sie ihre "Alle Verlieren Tour", wo sie auch im Münchner Substanz Halt machten. Vor der Show haben wir uns mit Sänger Philipp und Gitarrist Sören zum Interview getroffen und unter anderem über die neue Platte und politische Memes gesprochen. Außerdem mussten sie YouTube-Kommentare den passenden Songs zuordnen und durften ihre Kreativität mit Stift und Papier ausleben.

Foto: (c) Mjuboys
Foto: (c) Mjuboys

OV: Hi, schön dass ihr euch die Zeit genommen habt. Kurze Befindlichkeitsrunde. Wie geht's euch? Wie war der Off-Day und die ersten Shows eurer Tour?

Sören: Der Off-Day war wundervoll. Wir waren schwimmen. Wir waren im Gitarrenladen, die waren alle sehr nett. Und wir waren abends im Kino. Nürnberg ist 'ne sehr schöne Stadt.

Philipp: War richtig Urlaub.

Sören: Die ersten Shows waren super für uns. Immer schön, wenn man der Mittelpunkt ist, also nicht die Vorband. Wenn's wirklich nur um einen selbst geht. Es ist natürlich so, dass wir keine Band sind, die die Clubs reihenweise ausverkauft. Gerade jetzt, wo alle Bands unterwegs sind, ist es superschwierig sich durchzusetzen oder irgendwie herauszustechen oder sich zu überlegen "Was macht man?”. Wir sind aber dankbar, dass alle Veranstalter:innen sagen: “Wir würden mit einer Drum 'n Bass Party das Zehnfache verdienen, aber ihr dürft trotzdem heut Abend spielen.”

 

OV: Euer aktuelles Album ist vor Kurzem erschienen. Gab es einen Punkt, an dem euch das Album unter Druck gesetzt/gestresst hat? Wenn ja, ab wann kam die Leichtigkeit und ihr habt gemerkt “Jetzt läuft's”?

Philipp: Wie strategisch antwortet man auf diese Frage? Wir haben eigentlich ein anderes Album aufgenommen, aber das Album Besser Sein Als Jetzt war als B-Seite gedacht, als Add On. “Bringen wir auf Vinyl raus, gar nicht erst Digital”. Okay, Vinyl-Presszeiten sind bis 2500 ausgebucht. Okay, wir bringen es doch digital raus. Aber ohne die Ankündigung, dass es die B-Seite für das eigentliche Album, das wir mit den Donots in Münster aufgenommen haben, ist. Dementsprechend ist das Album sehr leicht entstanden, weil wir gesagt haben: "Komm scheiß drauf, ist eh nur 'ne B-Seite. Die Hälfte der Songs werden wir eh nie live spielen, weil's nur Spaß ist." Dementsprechend sehr leicht. Der Druck kam, als an uns herangetragen wurde: “Überlegt euch mal, einen eigenen Release daraus zu machen. Das Album verträgt das, dass es als eigenständiges Album veröffentlicht wird." Und glaube dann ist der Druck entstanden – “Oh jetzt muss es aber wirklich gut werden!”

Sören: Um auf die Fragen genau zu antworten...

Philipp: Oh, vielen Dank. (lacht)

Sören: Ne, ne (lacht) um zu sagen: in a nutshell … war genau umgekehrt. Am Anfang ganz leicht und hinten raus immer schwerer, weil das Projekt immer ernster wurde.

Philipp: Ja genau.

Sören: An dem Tag, an dem das Album zum Release nicht auf Spotify war, war der Stress am allergrößten.

Philipp: Das Album zu schreiben ging ganz einfach. Meier, der das ganze gemixt hat, hat die Hände über’m Kopf zusammengeschlagen, weil wir sehr rohe Daten geliefert haben. -  “Ach ja, das wird schon irgendwie gut klingen”. (lacht)

Foto: (c) Sarah Weinberg | www.instagram.com/sarahwhoeverphoto
Foto: (c) Sarah Weinberg | www.instagram.com/sarahwhoeverphoto

OV: Wie klingt das Album? Beschreibt es in drei Worten, aber ohne Adjektive.

Sören: Ähh, jetzt muss ich erstmal überlegen.

Philipp: Ja, ich auch. (lacht)

Sören: Ist vielleicht 'ne Mischung aus Clown und Löwe. Und du musst auch noch eins sagen.

Philipp: Boah… Clown, Löwe….

Sören: Bus fahren! (beide lachen)

Philipp: Nein, ist toll. So schnell bin ich nicht. Clown, Löwe, Bus fahren. Wird das abgedruckt?

OV: Aber wo kommt das Bus fahren her?

Philipp: Ich würde jetzt erstmal dich interpretieren. Also wir verbringen ja ganz viel Zeit, wenn man tourt bzw. Konzerte spielt, im Bus zusammen. Und da ist man sehr miteinander und nur man selbst.

Sören: Aber ein Bus hat auch sowas waldschratiges. Der walzt halt Dinge platt. Wir sind auch im Produktionsprozess sehr waldschratig vorgegangen. Also Philipp hat’s schon gesagt, sehr grob… Wir haben da nicht fünf Tage lang Schlagzeug eingespielt und Frequenzen gezogen, sondern Mikros hingestellt und Wolli hat draufgespielt. Auf seine alten Felle, die er vor zwei Jahren schon auf Tour gespielt hat und Philipp hat auch keine neuen Saiten aufgezogen. 

Philipp: (überlegt weiter) Oder: Proberaum… Nein, ich krieg’s nicht hin. Ich geb’s auf! (beide lachen)

Sören: Proberaum, Bierpfütze ..

Philipp: Oh Gott, es tut mir leid. (lacht)

Sören: … Konfetti. Aber Konfetti darf man auch nicht mehr sagen. Dann nur Proberaum..

Phillip: Warum darf man nicht mehr Konfetti sagen?

Sören: Hatten wir schon im Podcast Name.

Philipp: Achso, ja. Also nur Proberaum und Bierpfütze!

OV: Angelehnt an den Song "Meine besten Ideen": Was waren eure besten Ideen? Und was waren eure schlechtesten Ideen?

(beide lachen)

Philipp: Die beste Idee war, den Song Dieses letzte Stück Hoffnung von dem anderen eigentlichen Album auf dieses Album zu ziehen, weil er da einfach am besten drauf passt. Die schlechteste Idee: der Refrain vom zweiten Song In vielen Farben - “Leck mich am Arsch mit eurem Stolz”.

Sören: Joa, wenn Philipp das so sieht, dann ist das so. (lacht)

Philipp: Was ist denn deine?

Sören: Ich weiß gar nicht. Gab's ne schlechte Idee? Die beste Idee war überhaupt das so zu machen. Die schlechteste Idee war es ungefähr fünf Mal zu verschieben und umzubauen, anstatt einmal kurz inne zu halten bzw. abzuwarten.

Philipp: Aber das wäre auch sehr untypisch für uns.

OV: Wieder an Anlehnung an einen Song - Computer spielen - was ist das beste Brett- oder Kartenspiel?

Sören: Da bist du ein bisschen besser.

Philipp: Das beste Gesellschaftsspiel?

Sören: Ich mochte immer 'Looping Louie'. (lacht)

Philipp: Sieht das Ding von oben nicht aus wie’n Hakenkreuz?

OV: Ja.

Sören: Oh Gott, oh Gott. Nein!

Philipp: Jetzt versteh ich auch, warum du dich so wunderst, dass ich den zweiten Song so scheiße finde. (lacht) Äh, das beste Gesellschaftsspiel würde ich jetzt behaupten ist 'Cards Against Humanity'.

Sören: Ich kenn das Spiel noch von früher, wo man dem Krokodil den Zahn ziehen musste.

OV: Croco Doc. Alles beides mittlerweile Trinkspiele.

Philipp: Wirklich?

OV: Ja, Croco Doc und Looping Louie.

Sören: Fun Fact, deshalb konnte ich da jetzt auch drauf antworten: wir haben vorhin ein Auto gesehen was'n Croco Doc vorne drin hatte in der Windschutzscheibe.

OV: Statt dem Dackel.

Sören: Nee, einfach während dem Auto fahren ‘n Trinkspiel spielen.

(alle lachen)

Foto: (c) Sarah Weinberg | www.instagram.com/sarahwhoeverphoto
Foto: (c) Sarah Weinberg | www.instagram.com/sarahwhoeverphoto

OV: Die nächste Frage bezieht sich auf die Geschichte, dass wir im Voraus mit Sören SMS geschrieben haben. Kommuniziert ihr band-intern nur via SMS oder schickt ihr euch ab und zu auch mal ein Fax?

(beide lachen)

Sören: Also die wichtigsten Sachen machen wir alle im GIF Schlagabtausch.
Philipp: Alles über Telegram GIF, ja.

Sören: Darf man Telegram eigentlich noch…

Philipp: Oah, ganz im Ernst. Dann dürften wir keine Glatzen haben, du Idiot. (lacht) Ich lass mir nichts vom rechten Scheiß Mob wegnehmen. Aber wir sind 'ne klassische Telegram-GIF-Band.

Sören: Komplett. Zu 100%.

Philipp: Fax fände ich stark.

Sören: Wäre super, würden wir hin und wieder mal ans Management 'n Fax schicken.

Philipp: Wahrscheinlich wurde das, ist das Release für das… ich red heute nur Quatsch, es tut mir leid.

Sören: Dann red nicht.

Philipp: Entschuldigung. Punkt. (beide lachen)

Sören: Muss man dann vielleicht noch schneiden.

Philipp: Ach, nein nein. (lacht)

 

OV: Wie wichtig sind politische Memes? Verharmlosen sie die Dinge oder sind sie wichtig?

Sören: Haha, geil. Also geil, weil die Frage so bisschen reinführt in den Politik Blog. Welches politische Meme? Gibt es politische Memes?

OV: Aktuelles Tagesgeschehen, Ereignisse auf der Welt. Alles wird als Meme verwurstet.

Philipp: Ich finde nicht, dass 'ne Nachrichtenagentur oder Sender per Social Media Nachrichten per Memes verbreiten sollte. Ich finde, das sollte seriös bleiben. Humor ist aber auch 'ne Art und Weise mit Druck umzugehen. Ich finde mit dem richtigen Umgang ist es wichtig, Dinge mit Humor zu sehen und dadurch finde ich politische Memes auch voll okay. Kommt drauf an in welchem Diskurs sie stattfinden.

Sören: Was ich jetzt als politische Memes kenne ist von FUNK, glaub ich. Die haben diese kurzen Sound Bites von Reden aus dem Bundestag. Da steht: “Wenn ich mit den Girls wieder Sekt trinke” und dann sagt halt irgendein:e Abgeordnete:r wieder irgendwas. Das würde ich jetzt vielleicht als politisches Meme interpretieren. Man findet sicher auch Beispiele die richtige Grütze sind oder wo man sagt: "Warum genau das Thema, was super sensibel ist? Warum wird das so verhandelt?" Nagelt mich jetzt nicht auf so allgemeine Sachen fest. Aber gerade bei Politik, die krass langweilig ist und wo gerade junge Leute sich nicht wahrgenommen fühlen. Es fängt ja beim Wahlalter an, also alle unter 18 haben schon mal einen Grund kein Interesse dafür zu haben. Dann finde ich es gut, wenn jemand versucht die Leute da abzuholen, wo sie stehen. Deswegen kriegt es von mir einen Daumen hoch.

Philipp: Aber meinst du das passiert? Ist es nicht schon das selbe wie Nachrichten nur über Überschritten zu konsumieren, beim Durchscrollen? Dass es dann stellenweise aus dem Kontext gerissen ist? Oder einfach zu wenig Hintergrundinformation dabei ist?

Sören: Ja, kann sein. Aber es muss der Mix sein. Als Kontrast. Du hast nur die Tagesschau oder Deutschlandfunk. Bei Deutschlandfunk sind die Nachrichten übelst komplex wo z.B. auch nicht alle Gesellschaftsschichten abgeholt werden und die Tagesschau, die einfach krass traurig macht. Die guckt man sich an und ist danach schlecht drauf. Es ist schon richtig auch zu vermitteln, dass Politik was Wichtiges ist, wo auch gemenschelt wird, also dass man dem Bundestag nicht sowas Heiliges gibt. Ich finde nicht, dass der Bundestag heilig sein sollte. Dementsprechend kann man darüber auch Witze machen. Den Rest können wir gern nachher noch ausdiskutieren. (lacht)

Philipp: Nein, das diskutieren wir jetzt noch hier im Interview aus. (lacht)

OV: Wir haben eure YouTube Kommentare gelesen und uns drei rausgesucht, die ihr nun euren aktuellen Musikvideos zu ordnen dürft.

Philipp: Sehr gut, wirklich sehr sehr gut. (lacht)

OV: Der erste Kommentar lautet: “Lyrisches Gold. Mein Sommerhit mit offenen Fenstern!” – Ich hab's nicht so gefühlt und deshalb rausgesucht.

Sören: Du fandest es ist kein lyrisches Gold? (lacht)

OV: Doch doch, kann man schon so sehen. Ich finde es ist nur kein Sommerhit.

Philipp: Ist das von der neuen Platte? Sind die alle einzeln auf YouTube? Ich würde fast was Dummes sagen. Entweder Computer spielen oder Mensch das Koks sieht klasse aus ? – Mensch das Koks sieht klasse aus!

Sören: Den gibt’s nur im Film.

Philipp: Hä, ich hab doch gefragt, ob alle Songs.

OV: Ja, ich meinte die einzelnen Singles.

Philipp: Achso okay. Dann Computer spielen.

OV: Das ist richtig, ja.

Sören: Irgendjemand hat auch unter unserem Video “Lächerliche Cameraführung” kommentiert.

OV: Das wäre tatsächlich unser dritter Kommentar gewesen. (lacht)

Sören: Das ist Dieses Stück Hoffnung!

OV: Richtig. Und ich war auf dem Profil, weil ich in kein Fettnäpfchen treten wollte, vielleicht hat es ja der Kameramann selber geschrieben… warst du auf dem Profil?

Sören: Nein, nein gar nicht.

OV: Mach das mal.

Sören: Oh Gott. (lacht)

OV: Der hat geniale Musikvideos, aber er lehnt sich sehr weit aus dem Fenster, wenn er behauptet die Kameraführung sei billig.

Philipp: Da gucken wir gleich mal nach wer das ist. (lacht)

Sören: Auf jeden Fall hast du den Reporter-Job sehr ernst genommen und gleich mal Profile ausgecheckt.

 

OV: Der letzte Kommentar ist: “Alter, so ein geiler Song und mega witziges Video dazu...ihr seid einfach heiß!”

Sören: In vielen Farben kann es nicht sein. Obwohl, da ist 'ne Wärmebildkamera...

Philipp: “Mega witziges Video” steht da? Dann muss es ja Computer spielen sein.

Geht es nur um die neuen Songs oder generell? Dann wird’s schwierig.

Sören: Wo sollen wir denn heiß sein?

Philipp: Naja.. es geht eher um die witzige Idee. Es könnte Apologies sein oder Action Action.

OV: Ich geb euch ‘n Tipp - es ist auf jeden Fall ein deutscher Song.

Sören: Witzig? Zünde mich an wahrscheinlich. Du hast auch noch einen frei.

Philipp: Achso. Mit allem falsch?

Sören: Lös es auf.

OV: Leben lang.

Philipp: Ahh jaa!

Sören: Das ist natürlich witzig!

Philipp: Jetzt wo du es sagst, fällt er mir auch ein, der Kommentar.

(alle lachen)

Philipp: Nein, ernsthaft wirklich.

Sören: Eigentlich erstaunlich. So viele Kommentare sind da doch gar nicht, dass man die nicht alle auswendig kann.

OV: Mir macht’s die Arbeit leichter.

(alle lachen)


OV: Nun dürft ihr folgende Sätze vervollständigen.

Sören: Hatten wir das damals in Nürnberg auch genau so?

OV: Ähnlich.

Sören: Sonst hätte ich mich besser darauf vorbereitet. (lacht)

  • Wenn Smile and Burn ein Kaltgetränk wären, wären wir…

Philipp: Weinschorle.

Sören: Ja. Zum letzten Album Weinschorle, zu dieser Tour aber Aperol Spritz.

Philipp: Jo, auf jeden Fall!

OV: Oder Bierpfütze?

Philipp: Nee, eigentlich Aperol Spritz.

Sören: Aber Weinschorle ist es eigentlich. Komm, wir legen uns fest.

Philipp: Auf was denn?

Sören: Weinschorle. Wir machen auch mal 'n T-Shirt mit Weinschorle.

OV: Man kann auch Aperol mit Weißwein mischen.

Sören: Ab diesen Sommer gibt es auch Aperol nicht mehr als Sommergetränk, sondern was anderes, hab aber vergessen was.

Philipp: Ist auch wichtig. Ganz wichtig, dass das ein Trendsommergetränk ist. Scheiß Welt.

Sören: Das sind Google Push News, die ich bekomme.

Philipp: Jetzt weiß ich auch warum du politische Memes gut findest. (lacht)

  • Wären wir eine Schlagerband, wäre unser Name…

Philipp: Warte… Merkes und die drei Liköre.

Sören: Alex Merkes und die drei Liköre. (beide lachen)

  • Die besten Witze in der Crew oder in der Band erzählt…

Sören: Philipp ist der Lustigste. Ich leg mich fest. Philipp kann am meisten Akzente imitieren. Das ist schon was, wo wir uns weglachen. Alle auch. Oder manche haben das Gefühl “Nach 5 Tagen denkt man sich auch mal: Jetzt ist der wieder so drüber der Sören, mit seiner lauten Stimme”.

Philipp: Ne, gaaar nicht.

Sören: Aber wenn Philipp Akzente macht, können wir uns alle drauf einigen, dass wir sehr doll lachen.

OV: Siehst du das auch so?

Philipp: Ja, können wir so einbuchen. (lacht) Ist halt auch scheiße von mir, dass Sören sagt, dass ich der Lustigste bin, und ich hier sitze und nicht schlagfertig bin. (lacht)

Sören: Du kannst dich auch einfach darauf ausruhen.

Philipp: Ich lass es auf mich wirken.

  • OV: Ein ganz schlimmer Ohrwurm, den wir keinesfalls weitergeben wollen, ist…

Philipp: Spackfettbemm von der Fichte.

Sören: Spackfettbemm! (lacht)

Philipp: Oder ist das der mit “Wir fahren in die Tschechei”?

Sören: Nee, nee.

Philipp: Ist das 'ne Naziband mittlerweile?

Sören: Wir haben mal im Erzgebirge gespielt und gedacht wir hören mal rein, aber wussten nicht was für 'ne Band das ist.

Foto: (c) Sarah Weinberg | www.instagram.com/sarahwhoeverphoto
Foto: (c) Sarah Weinberg | www.instagram.com/sarahwhoeverphoto

OV: Nun dürft ihr noch kreativ werden. Letztes Mal solltet ihr eure Band als Tiere malen und Wolli meinte das Bild könnte man als Albumcover nehmen oder als Set Up für Festivals. Und um nochmal auf einen Song von euch zurück zu kommen: malt uns bitte In vielen Farben ein potenzielles Albumcover. 

Sören: Beide auch noch??

Philipp: Ein potenzielles Cover zu ... ?

OV: Euer Traumcover der eigenen Band.

Sören: Ich bin völlig blank im Kopf.

Sören: Gemein, ich kann nicht mal was ausmalen.

OV: Klar.

Sören: Dann sitzen wir hier aber noch ne Stunde. (lacht) Philipp, was malst du?

Philipp: Ich mal mir die Fläche mal kleiner, damit ich nicht so viel zu malen hab.

Sören: Albumcover ist ja auch Quadratisch, das ist ja schon mal Quatsch was ihr uns an Papier gegeben habt. (lacht)

Sören: Ich mal erstmal einen Holzrahmen.

Philipp: Ich mach erstmal Outlines.

Sören: Ich glaub das ist gar nicht mal mein Traumcover.

OV: Du kannst es ja auch einer anderen Band verkaufen.

Sören: Was ich schon alles versucht hab anderen Bands zu verkaufen.

Sören: Was malst du?

Philipp: 'Alex Mertens und die drei Liköre' - Alex hat doch so ‘nen geilen Bart.

Sören: Wenigstens habt ihr keinen Wikipedia Artikel über uns geschrieben.

Philipp: Das war der größte Fehler. Besoffen drei Interviewleuten zu sagen “Äh, schreibt doch einfach mal ‘nen Wikipedia Artikel über uns” - sau dämlich.

Sören: Ich brauch mal noch so was cremefarbenes.

Philipp: Ich hab Wollis Kopf viel zu groß gemalt.

OV: Sieht gut aus, aber ich erkenn es nicht.

Philipp: Was wird das?

Sören: Ich erklär das gleich. Jetzt bräuchte ich sowas wie senffarben. Und grün und weiß, sowas wie elfenbein.

OV: Ich find's schön, dass Sören die Aufgabe so ernst nimmt.

Philipp: Ich geb mir auch Mühe.

OV: Das war keine Kritik an dich.

Sören: Du und dein zweifarbiger Mist hier. (lacht)

Philipp: Pass mal auf bis der Titel kommt!

Sören: Grafikdesign ist definitiv nicht meins. So, ich bin fertig! Ich erklär das kurz.. Ach nee.. mach du.

Philipp: Naja, das ist ‘Alex Merkes und die drei Liköre’ in lila samt-polyester Anzügen.

OV: Sieht sehr schön aus.

Philipp: Danke.

Philipps Albumcover
Philipps Albumcover
Sörens Albumcover
Sörens Albumcover

Philipp: (liest) Brechen??

Sören: Das ist das Smile and Burn Album mit dem Titel Brechen. Im Grunde ist das hier ein Kinderbett, da ist so ein kleiner Beistelltisch und die Matratze ist voller Kotze. (alle lachen)

Und das Gelb ist Kotzegelb, das Grün sind kleine Gurkenstückchen und das Elfenbeinweiß sind Haferflocken. Ich hab es diesem Bild (zeigt ein Foto auf dem Handy) nachempfunden, als mein Sohn gebrochen hat. Ich hab es Philipp geschickt und gemeint: “Das wäre doch ein total geiles Albumcover”.

OV: Aber wirklich!

Sören: Ach und das hier ist Ömer (Kuscheltier auf dem Foto), den hab ich jetzt vergessen rein zumalen.

Philipp: Wieso heißt das Kuscheltier Ömer?

Sören: Na, ist halt ein Name.

Philipp: Ja, aber wo der herkommt?

Sören: Öh.. aus’m Laden?

Philipp: Ich lasse dir die Zeit, um herauszufinden was ich meinte mit “Wo der herkommt?”.

(alle lachen)

 

Sören: In dem Ausschnitt sieht es gar nicht mal so schlecht gemalt aus. Oh, die Fernbedienung hab ich vergessen, die auch vollgebrochen ist. (alle lachen)

Philipp: Stark, sehr stark.

Sören: War das die letzte Aufgabe?

OV: Ja.

Sören: Okay gut. Mein Herz ist bisschen am rasen.

Philipp: Ich hab auch sehr geschwitzt.

 

Sören: Vielen Dank für das Interview!

Philipp: Sehr, sehr gute Fragen!

OV: Danke euch. Das hat Spaß gemacht!