REVIEW: NICO LASKA – GONE

von Alisa Knoll | 24.07.2020

Der vielseitige Künstler Nico Laska veröffentlicht über Munich Warehouse seine zweite EP namens 'GONE'. Sie setzt sich aus fünf ausdrucksstarken Songs zusammen, die sich alle etwas voneinander unterscheiden. Kein Song gleicht dem anderen, denn es wird zwischen den Genres gewechselt und die verschiedensten Elemente kombiniert.

Nico Laska - Gone
Nico Laska - Gone

Somit zieht sich nicht die klassische klare Linie durch die EP, dennoch ist ein thematischer Leitfaden zu erkennen: die sehr persönliche Geschichte einer Beziehung, Trennung und die damit verbundenen Gefühle.

 

Der erste Song 'Taste' ist schon vor einiger Zeit erschienen und somit bereits bekannt. Er hat einen sehr melodischen und harmonisch klingenden Sound. Die Drums begleiten im Zusammenspiel mit dem Klavier ruhig durch den Song. Es klingt bereits sehr melancholisch und emotional. Zum Ende hin schlägt die Stimmung des Songs noch einmal etwas um. Es wird kräftiger, lauter und energischer.


"I'VE BEEN TRYING SO HARD NOT TO BREAK, I'VE BEEN TRYING NOT TO FALL"


'High & Stable' heißt der nächste Song, der sich vom vorherigen Song etwas unterscheidet. Es kommt nicht nur die Kreativität, sondern auch die Offenheit des Künstlers zum Ausdruck. Der Song ist auch schon ein bekannter, da dieser bereits im Juli 2019 erschien. Einzeln klang er schon sehr gut, aber wirkt nun im Gesamtwerk betrachtet nochmal etwas anders und besser.

 

Energiegeladen geht es mit 'All We Had' weiter. Es klingt überraschend fröhlich, obwohl der Text eine andere Stimmung beschreibt. Die Melodie zu Beginn erinnerte uns beim ersten Mal hören an ein Intro einer Comedy Serie. Der Song hat sehr starke und prägnante Drums, die gleichzeitig von Shakern begleitet werden. Dieses Lied lässt sich vom Stil her in das Genre Pop einordnen und hat einige catchy Parts, die sofort ins Ohr gehen. Trotz der eigentlich traurigen Lyrics, versprüht das Lied dennoch einen positiven Vibe.

 

Bei 'Bye Bye' bekommt der/die Hörer/in Hoffnung vermittelt und man kann den Optimismus und die neugeschöpfte Energie raus hören. Denn es werden die schlechten Seiten im Leben verabschiedet und der Fokus wird auf die guten Seiten gelegt. Ein positiv klingender Sound, der einen zum Mitsingen ansteckt.


"YOU SAY BYE BYE BYE TO THE BAD SIDES OF YOUR LIFE, JUST TAKE THE GOOD GOOD GOOD AND MAKE IT BETTER!"

 


Den stimmigen und somit perfekten Abschluss der EP liefert der Song 'They Say'. Es wird erneut kein konkreter Stil fortgeführt. Eher noch mehr die Genregrenzen geöffnet und gemischt. Der Song hebt sich noch stärker von den vorangegangen Songs ab und ist auch einzeln betrachet sehr powerful. Zu Beginn hört man mehr Sprechgesang, einzelne elektronische Elemente und Gesang im Wechsel. Begleitet wird das ganze von rhytmischen, starken Drums. Der Song ist viel persönlicher und jede der verschiedenen und gefühlten Emotionen des Künstlers kommen hier sehr gut zum Ausdruck. Es ist eine Mischung aus Enttäuschung, Wut und Schmerz.

 

Die letzte Minute der EP bzw. von 'They Say' klingt sehr melodisch und die verletzte Seite des Künstlers wird verdeutlicht, denn es fallen im Loop die Worte "You lied". Es folgen schnelle Drums, die den Song nochmal aufpeitschen und einen erneuten Sprechgesang einleiten. In diesem Teil werden abschließend sehr wichtige und ehrliche Worte in Bezug auf die Liebe gesagt. Der Song ähnelt einem Feuerwerk. Vom Anfang bis zum Knall und dem in sich verlaufenden Schluss. Die EP endet schlagartig mit dem Wort "Gone" - perfekter Abschluss einer starken und persönlichen EP.

Die EP zeigt sehr gut, dass man sich als Künstler nicht zwingend auf ein bestimmtes Genre festlegen muss, sondern gut und gerne genreübergreifend arbeiten kann. Das lässt 'Gone' vielseitiger, interessanter und dynamischer klingen, als vielleicht die Songs von der ersten EP "Fine". Nicht nur auf der emotionalen, sondern auch auf der musikalischen Ebene, kann man sich sofort in die Songs rein fühlen und wird zum Mittanzen und Singen eingeladen.

 

Nico Laska hat sich für die Produktion einige talentierte Menschen zur Seite geholt, ohne die 'GONE' nicht so großartig klingen würde. Gemeinsammit Mario Radetzky sind Lyrics und Gitarrenparts entstanden, die einen sehr bewegen. Zusammen hat dieser mit Karan Walian die EP produziert. Die starken Drums wurden von dem Schlagzeuger Michael Dreilich eingespielt und arrangiert.

 

Wer Nico Laska und 'GONE' live erleben möchte, kann dies bald in folgenden Städten:

  • Frankfurt - 06.08.2020 - Batschkapp Sommergarten
  • Augsburg - 24.08.2020 - KunstWerk Open Air