Album Review: Royal Republic – LoveCop

von Sarah Weinberg | 5. Juni 2024

Am 7. Juni veröffentlichen Royal Republic ihr fünftes Studioalbum "LoveCop" via Odyssey Music. Die Platte wurde von Sänger Adam Grahn und Produzent Michael Ilbert in den Berliner Hansa Studios produziert.

Foto: Jonatan Rennemark | @rennemark
Foto: Jonatan Rennemark | @rennemark

Seit nun schon 14 Jahren rocken sich die Schweden von Royal Republic in die Herzen von Musikfans auf der ganzen Welt. Mit ihrem Debütalbum "We Are The Royal" mischten Sänger und Gitarrist Adam, Gitarrist Hannes, Bassist Jonas und Schlagzeuger Per 2010 die Rockszene auf. Zwei Jahre später folgte mit "Save The Nation" das zweite Studioalbum. Als 2016 dann die dritte Platte "Weekend Man" erschien, war das Rock-Quartett schon längst ein etablierter Act auf Europas Konzert- und Festivalbühnen. 2019 erschien mit "Club Majesty" ein deutlich experimentelleres Album der Band. Die mit funky Disco-Sounds gespickte Platte markierte eine neue Ära der Band. Zu diesem Zeitpunkt hatten Royal Republic ihre fesselnden Live-Shows bereits auch jenseits des europäischen Kontinets präsentiert. So spielte die Band 2017 und 2018 bei einigen Festivals in den USA und war mit Bands wie Frank Carter & The Rattlesnakes und Theory of a Deadman in den Staaten auf Tour.

 


"ROYAL REPUBLIC IS NOT YOUR AVERAGE ROCK BAND. (...) It’s the weird flavour combination that doesn’t make sense until you try it. The outfit that’s so ugly it’s awesome. The kinky thing you never knew you liked until it just sort of happened by accident that one time and you were all like WHOAAAH!"

(Pressetext)


Mit "LoveCop" präsentiert die Band aus Malmö nun ihr fünftes Studioalbum, das die Club Majesty Ära zu Teilen fortsetzt, aber dabei nicht auf Sounds und Einflüsse von "We Are The Royal" und den Folgealben verzichtet. Einen umfassenden Vorgeschmack lieferten bereits die Singles My House, LoveCop, Lazerlove, Ain't Got Time und Wow! Wow! Wow!, die sowohl einen harten Metal- und Rocksound als auch funky Beats, Bläser und dreamy 70s-Gitarrenriffs mit sich bringen.

 

Was die Musik und Liveshows von Royal Republic von Anfang an ausmachte, ist ihr versiertes Spielen und Auftreten. Die Musiker, die allesamt an der Music Academy in Malmö studiert haben, bringen ihr Wissen und Talent auf die Bühne und kombinieren es mit absoluter Spielfreude und Spaß. Nicht umsonst reihen sie sich auf den Festivalbühnen Europas bei den beliebtesten Acts ein und gewinnen nach jeder Show neue Fans. Auch auf "LoveCop" springt das Talent und die Spielfreude beim Hören sofort über und es wird klar: Royal Republic spielen das, worauf sie Lust haben, ohne sich im Hinblick auf bestimmte Genres einzuschränken.

Und so kommt "LoveCop" mit einem Wumms um die Ecke, der noch tagelang nachhallt. Ähnlich wie bei "Club Majesty" fallen neben dem gewohnt rockigen Sound auch funky 70's Einflüsse sofort auf. Teilweise bedienen sich Royal Republic auch dem Soul-Funk und zeigen, dass sie eine große Bandbreite an Genres problemlos kombinieren und daraus ihren eigenen Sound kreieren können. Dazu kommt Adam Grahns Stimme, die sowohl in den ganz tiefen als auch in den ganz hohen Tonlagen ein großes Spektrum und eine genreübergreifende Vielfalt mit sich bringt.


Der Track "Love Somebody" ist ein "Voll auf die 12"-Song, von denen es bei Royal Republic schon seit ihrem Debütalbum unzählige gibt. Schrille Gitarrenriffs, ein treibendes Schlagzeug und der raue Gesang lassen die Hörer:innen wohl kaum stillsitzen. Und auch "Freakshow" reiht sich in diese Kategorie ein. Ein Rock-Metal-Song mit prägnanter Gitarre und einem Gesangsspektrum von sanft bis laut und rau.

 

Mit "Boots" präsentieren Royal Republic einen absoluten Ohrwurm-Hit und die Lyrics "We're gonna dance 'til our boots come off" könnten den Drive des Songs nicht besser zusammenfassen.

 

"Electra" reiht sich zusammen mit "Lazerlove" in die Kategorie "Stadionhymne" ein. Beide Songs klingen musikalisch mächtig und auf eine Art mystisch. Markante Gitarrenklänge und dreamy Sounds verleihen diesen Tracks einen geheimnisvollen Touch und ziehen die Hörer:innen in ihren Bann.

 

Ganz anders und doch irgendwie Royal Republic-typisch klingt "Sha La-La Lady", der letzte Track des Albums. Ein gewisser "Sommer, Sonne, Strand"-Vibe schwingt in diesen drei Minuten mit, kombiniert mit viel Funk und Spaß. Der hohe Gesang und eine kurze Rap-Einlage von Gitarrist Hannes verwandeln den Song in einen krönenden Abschluss eines wilden und heiteren Albums.

 

Die Zeit von "Gitarre, Bass und Schlagzeug only" ist bei den Schweden schon lange vorbei. Ob Bläser, Keyboard-Sounds oder funky Beats: Royal Republic bewegen sich kinderleicht durch sämtliche Genres und Instrumente und lassen die vermeintlichen Grenzen verschwimmen. Den vollen Klang verdankt das Album allerdings nicht nur den verschiedenen Instrumenten, sondern auch der vielfältigen Stimme von Sänger Adam und den zweiten Stimmen und teilweise Chören der anderen Bandmitglieder.

 

"LoveCop" animiert zum Tanzen, Singen, Mitrocken und Schmunzeln - wie man es von dieser Band eben gewohnt ist. Das große Ohrwurm-Potenzial der Songs mischt sich mit neuen und alten Sounds und entpuppt sich als "No-Skip-Album". Mit ihrer neuen Platte bleiben sich die vier Schweden treu. Und das bedeutet bei Royal Republic: Sich musikalisch stets neu erfinden und dabei den ursprünglichen Sound niemals links liegen lassen.


TRACKLIST

1. My House (Intro)
2. My House
3. LoveCop
4. Wow! Wow! Wow!
5. Freakshow
6. Lazerlove
7. Boots
8. Love Somebody
9. Ain't Got Time
10. Electra
11. Sha La-La Lady

 

Label: Odyssey Music

Veröffentlichung: 07.06.2024

HÖREMPFEHLUNG

Freakshow | Lazerlove | Boots | Electra