Von Sarah Weinberg & Alisa Knoll | 22. Mai 2025
Am kommenden Freitag erscheint das neue und dritte BLOND Studioalbum "Ich träum doch nur von Liebe" via Beton Klunker Tonträger. Im November folgt die "Ich träum doch nur von Liebe"-Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Tickets und das Album gibt es hier!
Nach dem erfolgreichen Album "Perlen" (VÖ: April 2023) waren BLOND rund eineinhalb Jahre unterwegs; auf Tour, im TV und bei unzähligen Festivals. Ihre Fanbase ist um viele "Blondinators", wie die Band ihre Fans liebevoll nennt, gewachsen. Für den kommenden Sommer sind erneut einige Festivals geplant, unter anderem das Southside, Hurricane und Highfield.
Mit "Girl Boss", "so hot", "SB-Kassen Lover" und "Ich wär so gern gelenkiger" hat das Chemnitzer Trio seit Anfang März die Weichen für die neue Platte gestellt. Schon bei den ersten vier Singles wurde die Richtung für diese neue BLOND-Reise klar eingeschlagen: Themen wie feministischer Aktivismus, Dating, Selbstliebe oder auch der Überlebenskampf in einer kapitalistischen Welt – immer mit einer großen Portion Augenzwinkern und Zynismus, aber die Message und Wahrheit zwischen den Zeilen geht nie verloren.
"Die Welt ist schlecht und du willst dich engagier'n
Irgendwas verändern, gegen etwas rebellier'n
Nur bitte nicht zu mühsam, lieber leise und bequem
Es darf keinen überfordern, aber gerne geil ausseh'n"
– "Girl Boss"
Eingeleitet wird das neue Album mit einem A cappella Kanon ("Intro"), bevor die Lautsprecher bei "Girl Boss" dann erstmal aufgedreht werden. In "Bare Minimum" besingt Bassist und Synthie-Spieler Johann das Leben als Cis-Mann, in dem er für die vermeintlich normalsten Dinge Applaus von außen bekommt: "Bring' mein Kind zur Kita und die Leute rasten aus. Ich stell' mein Geschirr schonmal in die Spüle rein, wie kann man nur so ein Feminist-Icon sein? (...) Weil ich meine Freundin mag, obwohl sie sich nicht mal ihre Achseln rasiert". Die Strophen werden von Drums und einer prägnanten Bassline getragen, im Refrain mischt sich Johanns Kopfstimme mit Drums und Sounds, hier ist der Ohrwurm vorprogrammiert!
Weniger Augenzwinkern und mehr Gefühle finden sich bei "wie du"; einem Lovesong, der den Rausch besingt. Von den Auswirkungen von Drogen, Schnaps und Adrenalin hin zu den Gefühlen, die eine Person auslösen kann. Begleitet von hellen, verträumten Gitarrenklängen besingen BLOND den Rausch des Verliebtseins.
Im nachdenklichen "Fliederbusch" treffen ruhige Strophen auf einen Drum-lastigen Refrain. Sängerin und Gitarristin Nina singt über die Vergangenheit, Freundschaft und die Erkenntnis, möglicherweise nicht genug gegeben zu haben. Ruhig, getragen aber gleichzeitig hymnenartig klingt "Geile Bitch", den BLOND zusammen mit Sängerin und Komponistin Ankathie Koi aufgenommen haben. Hier geht es mit ein wenig Augenzwinkern um Selbstliebe. Oder ist da gar kein Augenzwinkern, sondern die Erkenntnis, dass die Selbstliebe vielleicht über der romantischen Liebe stehen kann? Weil man sich selbst am besten leiden mag und somit auf das mögliche Drama und die Verletzungen einer Beziehung verzichten kann?
Das verträumte "Lotta und Nina" ist eine Liebeserklärung an das Schwesternsein, während die Hörer:innen bei "16 Jahr, blondes Haar" erneut in die teils bittere Realität zurückgeholt werden. Der Synthie-Indie-Rock Song ist ein Blick in die Vergangenheit und arbeitet Traumata auf. Beim "Outro" fällt dann all der Stress und die ernsten Gefühle vorerst ab, der Track ist eine A cappella Hommage an die BLOND-Fans aka Blondinator.
"Drogen, Schnaps, Adrenalin -
Ich hab' nach dem Rausch gesucht
Wollte immer, dass es schiebt
Doch nichts ballert so wie du"
– "wie du"
"Ich träum doch nur von Liebe" ist ein mit eindringlichen Harmonien und Melodien gespicktes Album, das mit persönlichen und allgegenwärtigen Themen, Gefühlen und auch Problemen eine musikalische Achterbahnfahrt präsentiert. BLOND zeigen sich nachdenklich und ernst, zynisch und sarkastisch, laut und leise aber besonders ehrlich und entschlossen. Selbstliebe, Blicke in die Vergangenheit und der Wunsch nach Zusammenhalt und Liebe werden mit catchy Basslines, lockeren Gitarrenriffs, Synthie-Sounds und Drums besungen.
FLINTA*-Personen fühlen sich durch die direkten Textzeilen mit teils scharfem Unterton sicherlich abgeholt und verstanden. Generell fühlen sich BLOND und ihre Musik nahbar an und das Album besticht durch Herz und Humor. Es lädt dich stellenweise ein, dich durch die sanften Vocals und rhythmischen Drums treiben zu lassen, bevor du im nächsten Moment all die Wut raussingst und zu technoiden Raver-Hits ausrastest. Der rote Faden bleibt aber die Identifikation mit den jeweiligen Themen. "Ich träum doch nur vor Liebe" ist eine Platte, die musikalisch extrem Spaß macht und es trotzdem schafft, dich im Herz zu berühren.
1. Intro
2. Girl Bloss feat. Alice Go (Dream Wife)
3. so hot
4. Bare Minimum
5. SB-Kassen Lover
6. wie du
7. Fliederbusch
8. Ich wär so gern gelenkiger
9. Geile Bitch feat. Ankathie Koi
10. Lotta und Nina
11. 16 Jahr, blondes Haar
12. Outro
Label: Beton Klunker Tonträger
Veröffentlichung: 23.05.2025
Girl Boss | Bare Minimum | SB-Kassen Lover | wie du | Fliederbusch | 16 Jahr, blondes Haar